
(am) Das kürzlich stattgefundene Kirchenkonzert reihte sich als Event ein in das Jubiläumsjahr zum 175. Geburtstag der Musikgesellschaft Schupfart. Ein feierliches und auch etwas ernsthaftes Programm stand an mit Kompositionen aus dem 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Die Kirche brachte den Auftritt der MG akustisch in voller Pracht zur Geltung. Mit der Fanfare «Trumpet Voluntary» begann der Abend, eine Komposition aus der Zeit des Barock. Im zweiten Stück «My Way», oder wie der Moderator Urs Engeler so schön auf Schweizerdeutsch sagte «Ich han’s so wie n’ich gmacht», stand Karin Kyms Flügelhorn mit seinem weichen Ton im Vordergrund und beeindruckte mit einem Solo. Nordische Klänge wurden mit «Stål Himmel» in die Kirche gezaubert. Auch wenn ein Stahl- Himmel momentan eher etwas beängstigend erscheinen mag, sollte man sich bei diesen Klängen doch eher lieber einen stahlblauen Himmel vorstellen. Welchen heutigen Komponisten wird man noch in 300 Jahren spielen? Johann Sebastian Bachs Werke sind heute auch nach so langer Zeit nicht mehr aus der Musikgeschichte wegzudenken. Und wenn ein Stück von ihm wie an jenem Abend von einem Quartett in grosser Zartheit gespielt wird, kann es sich nur um «Air from Suite in D» handeln, welches für Blasinstrumente bearbeitet und von einer Trompete, einem Flügelhorn, einem ES-Horn und einem Euphonium gespielt wurde.
Jacob de Haan, einer der meistgespielten Komponisten für Brass Bands, war verantwortlich für die Stücke «A Salzburg Impression» und «The Young Amadeus» – beschwingte Musik in modernisierten Versionen der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Hintergrund von «Angels» ist die traurige Erfahrung, ein Kind zu verlieren, welche der Komponist in diesem Lied verarbeitet hatte. Josi Müller trug auf dem ES-Horn das gefühlvolle Werk von Robbie Williams vor, eine Ballade mit Tiefe. Als letztes Stück stand «Highland Cathedral» auf dem Programm, welches eigentlich von Dudelsäcken gespielt wird und oftmals an den Militär-Tattoos zu hören ist. Dieses Mal wurde es von der Musikgesellschaft Schupfart in Brass- Band-Besetzung vorgetragen.
Es wurde der gelungene Abschluss des diesjährigen Kirchenkonzerts, das bei den Besuchern für die Musikanten, den Dirigenten, Gábor Németi und auch den Moderator, Urs Engeler, begeisterte Standing Ovations hervorrief.
Bild: Die Musikgesellschaft Schupfart spielte Kompositionen aus dem 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart.Foto: zVg